Dies ist wohl eine der elementarsten Ängste, die Mensch haben kann. Die Urangst sozusagen. Es ist die Todesangst, die Angst vor der absoluten Vernichtung. Dann gibt es mich nicht mehr. Ich bin verschwunden, ausgelöscht, vollkommen ausradiert. Ich existiere nicht mehr. Dies ist fürwahr die größte Angst, welche die Person haben kann...die Angst nicht mehr zu sein...
Was wird sein, wenn ich nicht mehr bin? Oder so: Ihr werdet euch noch alle umgucken, wenn ich nicht mehr bin. Ihr wisst doch gar nicht, was ihr ohne mich machen sollt... Tja...das ich, in Form des Ich-Gedankens, hat da wirklich ein reichhaltiges Repertoire an möglichen Variationen zum Thema...was wäre wenn...?
Fakt ist auf jeden Fall schon mal eines, der eine oder andere, welcher meine Texte liest, weiß wahrscheinlich schon was jetzt kommt, richtig... Entscheidend ist doch erst mal, zu überprüfen, wer hier Angst haben könnte, so sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden und zwar komplett...so mit allem drum und dran.? Es ist natürlich der Verstand in Form des persönlichen Denkers, der glaubt zu existieren und ein eigenständiges Leben zu führen. Ihm, diesem Denker, geht es um nichts anderes, als seine Fortbestand. Das Verrückte an der Sache ist allerdings...wie könnte etwas fortbestehen, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt?... Außer in unserer Einbildung, wenn daran geglaubt wird. Das ist alles. Da sind Gedanken, vollkommen unpersönlich, die werden nun aber persönlich genommen und dadurch hält der hierdurch geschaffene Denker sich für existent...und dazu noch persönlich und eigenständig. Das ist alles. Glaubt er nicht an sich, hat sich alles erledigt. Doch er glaubt und dies seit seiner Geburt. Die scheinbare Existenz ist ja auch noch belegt: Familienbuch, Pass usw.... Diese Identität allerdings ist nichts weiter als ein Fake...eine Spielfigur, welche erschaffen wurde, um in diesem Spiel, genannt das Leben...den Schein zu erwecken, dass da jemand wäre. Seit unserer Geburt glauben wir und wir hinterfragen nichts, vielleicht einmal ein klein wenig..aber dann ist auch gut. Würde der Mensch klar erkennen, wer er ist, würde ihm entweder Angst und Bange werden oder er würde sich genüsslich zurücklehnen und wäre frei. Frei von der Last einer fälschlich angenommenen eigenständigen Persönlichkeit...welche man sein ganzes Leben glaubte zu sein. Und nun habe ich so eine Angst vor der Auslöschung... Um mich herum sterben die Menschen.. Je nach Alter kann dies wirklich bedrohlich werden...stell dir vor, du bist 90 Jahre alt geworden. Da werden es immer weniger Menschen, die du noch kennst und die mit dir sind... Ich kenne eine alte Dame, welche immer sehr stolz war, an ihrem Geburtstag so viele Anrufe zu erhalten. ...Sie bekam so viele Anrufe, dass sie kaum Zeit hatte, sich um die Gäste zu kümmern, die tatsächlich da waren. Und heute...kaum noch ein Anruf und Gäste, wenn überhaupt noch einer kommt, sind schneller wieder fort als es ihr lieb ist. So ist das. Alle weg, keiner mehr da...und wann komme ich dran? Bald bin ich auch weg... Was willst du machen? Du hast keine Chance... Du wirst verschwinden und zwar alles von dir... Dein Körper und auch deine Vergangenheit...alles weg... Als wäre es nie dagewesen... Aber frage dich doch mal.. Was ist das, was jetzt ist hier... ? Diese Präsenz hier...ist das ein Gedanke oder ein Gefühl oder sonst was? Bewusstsein allein ist...alles andere erscheint darin...alles... Nur das was sich nicht verändert, bleibt...alles andere geht. Das was einer Veränderung unterworfen ist, hat keinerlei Bestand. Jede Erscheinung hat einen Anfang und ein Ende...sonst wäre sie gar nicht wahrnehmbar... Bewusstsein braucht die Körper, um zu erscheinen, um wahrzunehmen, sich auszudrücken... Ohne diese Gegensätze hier wäre nichts. Das dumme an dieser ganzen Sache hier ist einfach nur, dass es persönlich genommen wird und schon haben wir das Dilemma. Ohne die Einbildung der Persönlichkeit, ohne den Ich-Gedanken...wäre eigentlich alles in Butter.
In dem Augenblick, wenn dir vollkommen klar wird...wer du wirklich bist...hast du Frieden.D u stellst keine Fragen mehr und wenn, nur noch praktische...wie z.B...Was Essen wir heute Abend?...Sollen wir morgen da und da hin fahren?...Fragen über deine Existenz sind hinfällig geworden...denn wen sollten sie noch betreffen. Leben als solches lebt sich, in einfacher Natürlichkeit und das ist Frieden...ein unerschütterlicher Friede... Du weißt, egal, was auch immer passieren sollte in deinem Erlebnis-Kosmos...es kann nicht anders sein, als es gerade ist.. Es ist genauso, wie es in diesem Augenblick sein soll...weder gut noch schlecht... Einfach so... Niemand kämpft mehr an gegen das, was ist... Alles offenbart sich genau so, wie es soll...jetzt in diesem Augenblick...
♥ LOVE ♥
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