Deine Situation ist gerade zum kotzen, du fühlst dich so richtig Scheiße... Einsamkeit, Traurigkeit, Hilflosigkeit und und und... Man hat das Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken, aus der es kein Entkommen gibt. Nichts und niemand versteht einen gerade, wenn es denn mal einen zum reden gibt. Das Gefühl festzustecken macht einen fast wahnsinnig....alles erscheint so sinnlos..man weiß einfach nicht mehr, wie es weitergeht.
Tja, wer kennt das nicht...diese ausweglosen Situationen, in denen man glaubt, das war es jetzt... Was mache ich hier überhaupt? Man fühlt sich elend, wie ein geprügelter Hund und weiß eigentlich gar nicht, warum. Es wird mit einer Entscheidung gehadert, die man vielleicht in der Vergangenheit getroffen hat. Man könnte dies endlos weiterspinnen...
Was willst du machen, wie willst du aus einer solchen Situation herauskommen? Ganz einfach...gar nicht. Denn, wie willst du dich aus emotionalen Zuständen, die einfach so über dich gekommen sind...befreien...einer Situation, in der du nur scheinbar steckst....? Die Umstände mögen noch so schrecklich oder anödend sein..spielt alles keine Rolle. Das Leben will sie durchleben und zwar genau so, wie es jetzt sind... Da spielt dein scheinbarer gedanklicher Widerstand überhaupt keine Rolle. Wir wollen es immer angenehm haben und wenn die Umstände dann so sind, wie es sich für uns gut anfühlt, sind wir scheinbar zufrieden. Zumindest macht es äußerlich den Eindruck...Doch dann kommt die andere Seite der Medaille und die Umstände sind halt nicht mehr so angenehm...und schon kommt das Leid, die Unzufriedenheit. Wenn man hier mal klar hinschaut, wird man feststellen, dass dies alles Zustände sind, die kommen und gehen, wie alles andere auch und dass auf das Erscheinen dieser Umstände niemand einen Einfluss hat. Selbst die Aussage „das was ist, annehmen“ ist hier schon zu viel...Alles ist determiniert...eine Abfolge von Ereignissen, welche völlig unpersönlich sind... Alles geschieht sowieso... Also, was willst du beeinflussen?.... Was habe ich mir schon die Augen aus dem Kopf geheult, als ich noch glaubte, für mein Schicksal verantwortlich zu sein, als ich mich noch für den persönlich Handlenden hielt... Es war ein einziger Leidensweg...da man nicht einverstanden war mit dem, was sich eben diesem Augenblick ausdrückte... Ich wurde vom Glück und von der Gnade geküsst, ganz klar erkennen zu können, dass es weder jemanden noch niemanden gibt, der dies hier alles durchleiden muss.
Heute weiß ich, das alles genau so sein soll, wie es ist...ohne wenn und aber... Was nicht geschehen soll, wird nicht geschehen, so sehr man sich wünscht, es würde geschehen. Und was geschehen soll, das wird geschehen, so sehr man sich auch wünscht, es würde nicht geschehen. So ist das...
Osho erzählte mal eine Geschichte von einem König, welcher ein Allheilmittel für sein Leben suchte... Er fragte einen Weisen, der ihm schon lange zugetan war, nach einer Lösung. Natürlich befand der König sich gerade in einer misslichen Lage. Der Weise schenkte ihm daraufhin einen Ring mit einer Gravur... Diese Gravur sollte er sich immer anschauen, wenn es erforderlich war... So kam es, dass der König von Feinden verfolgt wurde... Sie waren in der Überzahl... Der König sprang von seinem Pferd und lief so schnell er konnte und sprang dann einen Abhang hinunter... An einer Kante konnte er sich festhalten. Da fiel im der Ring des Weisen wieder ein und er schaute das erste Mal auf die Gravur. Da stand „Auch das wird vorübergehen“... Und es ging vorüber... So verging die Zeit und es ging dem König gut.. Es herrschte Frieden im Land und man saß genüsslich an der Tafel und trank Wein..
Da kam der Weise zum König und sagte...„König...es ist mal wieder Zeit, auf euren Ring zu schauen.“ Der König erwiderte aber: „Warum... Gerade ist doch alles wunderbar... Es herrscht Frieden im Land und mir geht es sehr gut... Komm setzt dich und trink ein Glas Wein mit uns.“.. Der Weise sprach: „In diesem Fall ist es besonders wichtig, auf den Ring zu schauen... Ganz besonders wichtig...Auch das wird vorüber gehen“
Ja, wir wollen es immer nur schön angenehm haben, so ist unser System nun mal angelegt und da ist auch gar nichts gegen einzuwenden... Doch dauerhafte Zustände gibt es nicht hier in diesem Lebensspiel... Hier wechselt alles ständig... Nichts bleibt.. Alles kommt und geht.... Und was soll mir das in meiner augenblicklichen Situation helfen, höre ich dich sagen? Tja, aus der kommst du sowieso nicht raus.. Es ist so, als wolle der Hamster aus dem Käfig entkommen, indem er im Hamsterrad rennt...schneller und schneller... Er springt aus dem Rad und ist immer noch im Käfig. Es gibt kein Entkommen. Du kannst vor nichts, aber auch gar nichts davon laufen.. Es gibt nichts außer Bewusstsein, Bewusstsein allein ist alles, was ist und dieses Bewusstsein will nichts anderes, als sich auszudrücken in einem jeden Augenblick. Du kannst dich dagegen auflehnen, so viel du willst... Es ist nur ein mentaler Kampf gegen Windmühlenflügel, den du niemals gewinnen kannst. Schau auf dein Leben und sieh, was du in der Hand hast. Das ist eine Möglichkeit. Alles geschieht ohne dich, ohne dein Zutun. Du, der du denkst zu sein, bist nur ein Gedanke, ein Gedankenkonstrukt. Du bestehst aus einer Vergangenheit, der du Glauben schenkst und noch dazu glaubst du, dass es sich hier um deine ganz persönliche Geschichte handelt. Es ist ein verrücktes Spiel, das sich hier spielt. In dem Erkennen, wer du bist, bist du frei...nicht frei von den Umständen, die sind sowieso einfach da... Die Welt wird sich nicht ändern, die ist wie sie ist.. Aber du bist frei von einem Glauben an dich selbst. Frei von der Vorstellung, dass da jemand oder niemand wäre, der irgendetwas in der Hand hätte. Du bist nun sogar frei von der Vorstellung, frei zu sein... Was für eine Freiheit..
Und wenn es dann mal wieder so richtig Scheiße ist... Wen kümmert es? Wen?
Auch das wird vorüber gehen...
♥ LOVE ♥
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Anaela (Montag, 21 August 2017 07:06)
Ein ganz wunderbarer Text, lieber Reimund. Danke.
Reimund (Montag, 21 August 2017 22:41)
LOVE