Der Guru (Meister) oder wie auch immer wir denjenigen nennen mögen, zu welchem wir uns hingezogen fühlen, ist nichts anderes als unser eigenes Selbst. Besser gesagt: Es gibt nichts anderes als das Selbst... Anders gesagt... Es gibt kein Selbst... Das was ist, ist nicht erfahrbar von einer Person...absolute Leere und diese Leere steht genau vor deinen Augen, so greifbar nahe, näher als jeder Gedanke es je erfassen könnte. Diese Leere bist du.
Der in der Verstandesmühle gefangene Mensch, genannt der Sucher, sucht nichts anderes als sich selbst, seinen Ursprung. Dies allerdings im scheinbaren Außen. Nur dort scheint es Objekte zu geben, an welche man sich klammern kann...und sei es eben ein Guru. Alles Mögliche wird dann in diesen Guru hineininterpretiert...Vorstellungen über Vorstellungen... So ist das eben, so ergeht es jedem. Niemand kann sich selber sehen, solange er etwas sieht. Will nicht heißen, nichts mehr zu sehen... Nur diese Vorstellungen der vermeintlichen Person sind halt extrem hinderlich, das zu sehen was ist... Das Selbst.. Es offenbart sich keiner Person. Doch ein Meister berührt deine Hand und sagt zu dir...vertraue. Ich bin du...auch wenn du es jetzt noch nicht annehmen magst...aber so ist es. Dieser denkende Verstand, der denkt das er denkt, kann geknackt werden wie eine Wahlnuss oder Paranuss. Ist die Schale erst gebrochen, kommt man schnell zum Kern der Sache. Verschiedene Methoden sind möglich und führen scheinbar schneller zum Ziel. Doch egal welchen Weg man auch immer einschlagen mag, das Ergebnis ist das gleiche. Du brauchst nirgendwo hinzugehen, um die Nuss deiner selbst zu knacken. Die Nuss ist schon geknackt... Noch besser, da war nie eine Nuss, nur eine dumme Vorstellung, dass es da etwas gäbe, das es zu erreichen lohnt. Doch da ist nichts, gar nichts. Nur dies... Schau einmal um dich, so wirklich, jetzt in diesem Augenblick, wenn du dies hier liest. Was ist jetzt hier? Wirklich? Was...? Wenn du dich in irgendwelchen Gedanken verlieren magst ist das O.K., aber schau hin... Das was wirklich hier ist in diesem Augenblick, ist das was ist und dies kann nicht anders sein, als es eben gerade ist. Das ist das ganze Geheimnis. Ein kleiner Augenblick der Gedankenstille kann dich direkt hierhin befördern und in diesem stillen Augenblick bist du hier...bei mir...oder eben bei dir...kommt auf das Selbe raus. Bis...ja bis...der Verstand dich wieder abholt in ferne Welten, die nie ein Mensch zuvor gekannt hat. Diese, seine Welt, ist schier unerschöpflich. Diese ganzen Welten kannst du bereisen, warum nicht. So soll es sein, nur eines solltest du bei der schönsten oder abscheulichsten Erfahrung nie vergessen... Wer du in Wirklichkeit bist...
Du bist der, der alles erlebt...der vor einem jeden Erleben ist und natürlich auch in einem jeden Erleben... Suchen allerdings kannst du dich bis zum sogenannten Sankt-Nimmerleins-Tag...du wirst dich niemals finden. Ganz einfach, weil du das, was du bist, nicht erfahren kannst. Du drückst dich durch die Zustände aus, deshalb gibt es Zeit. Alles ist ein Ausdruck deiner selbst... Doch hier siehst du nur Schatten. Selbst der Guru (Meister) ist nur ein Schatten, eine Person... Wenn dein Glaube an ihn fällt, wenn du die Essenz sehen kannst, nicht mental sondern intuitiv, dann wird der Meister verschwinden und alles andere auch. Nun kannst du sagen: ich bin zu hause oder du kannst sagen ich habe kein zu hause... Ich bin das Selbst oder es gibt kein Selbst...alles ist gleiche. Denn mit dem Verschwinden des Meisters ist auch dein eigenes Verschwinden verbunden. Du bist verschwunden und der Meister ist verschwunden und nun ist nur noch das was ist. Unbeschreiblich, absolut leer und doch voller Fülle. Einmalig in einem jeden Augenblick und immer wieder frisch und neu... Gestorben deiner selbst siehst du um dich herum nur noch belebte Leichen, absolut nicht fähig, aus sich selbst heraus etwas eigenes zu tun. Gleich Zombies irren sie umher in dem Glauben, etwas bewirken zu können. Doch dem ist nicht so. Wir haben nichts in der Hand! Wir werden gelenkt, alle. Nicht einer oder eine einzige kann auch nur den geringsten Teil aus eigener Kraft bewerkstelligen.
Lasst uns die Bilder der Gurus verehren, lasst uns dankbar sein unseren Meistern und Meisterinnen gegenüber. Doch eines muss klar verstanden werden. Weder auf deiner noch auf der anderen Seite
ist ein Jemand oder gar ein Niemand. Da ist einfach nur das was ist...und das bist du... Du bist das... Auf die Frage „Wer bist du?“ antwortete Papaji....
I AM THAT....
♥ LOVE ♥
Weitere Texte findet ihr in meinen Büchern...hier auf dieser Seite....
www.reimundkaestner.de/bücher
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Silvia (Samstag, 24 Februar 2018)
Vor Jahren hatte ich mal so ein tiefes Erlebnis, das ist mir einfach so passiert als ich mich auf eine tiefe Angst bei mir eingelassen hatte.
Und plötzlich wusste ich so klar, ich war immer nur auf der Suche nach mir selbst, in jedem Menschen habe ich immer nur mich selbst gesucht!
Dieses Gefühl oder was immer es war, war so intensiv .... das ich mit Worten nicht beschreiben kann. Als ob ich neue Augen bekommen hätte. Die Welt war immer noch die gleiche und gleichzeitig völlig anders. Es war so eine Lebendigkeit überall. In mir um mich ..... keine Trennung .....
Ich vergesse das NIE dieses Gefühl. Aber leider ist es mir wieder " scheinbar " abhanden gekommen.
Oder richtiger gesagt, ich habe dem Verstand wieder die Oberhand gegeben, ohne zu wissen was ich da tue.
Es tut so gut deine Worte zu lesen, das geht tief bei mir rein.
Wo ich einen richtigen Widerstand spüre, ist bei den Worten, dass wir gar nichts in der Hand haben und wir gelenkt werden .....